September 2020 vs. 2021 in Zahlen: Marktbericht 09

Im Juni 2021 wurde ein neues Corona Schutzkonzept veröffentlicht, welches bis zum 12. September galt:
Für Restaurations-, Bar- und Clubbetriebe, in denen die Konsumation vor Ort erfolgt, galt im Außenbereich nur noch die coronabedingte Einschränkung, dass zwischen den verschiedenen Gästegruppen der Mindestabstand weiterhin eingehalten werden muss.
Auch die Maskenpflicht im Innenbereich für Gäste und Mitarbeiter mit Gästekontakt, eine Sitzpflicht für Gäste während des Verzehrs, die Kontaktdatenerfassung einer Person pro Gästegruppe und Mindestabstände und/oder Abschrankungen zwischen den Gästegruppen bestand weiterhin.[1]

Ab dem 13. September 2021 galt im Innern von Restaurants und Bars, von Kultur- und Freizeiteinrichtungen sowie in Innenräumen bei Veranstaltungen für Personen ab 16 Jahren eine «Covid-Zertifikatspflicht». Gäste ohne Zertifikat in Einrichtungen oder an Veranstaltungen mit Zertifikatspflicht können mit 100 CHF gebüßt werden.[2]

Die Einreisebestimmungen in die Schweiz wurden dem 20. September 2021 geändert. Personen, die nicht geimpft oder genesen sind, müssen bei der Einreise einen negativen Test – Antigen- oder PCR-Test vorweisen. Nach vier bis sieben Tagen wird ein weiterer, in der Schweiz durchgeführter Test verlangt, der kostenpflichtig ist. Zudem muss das Einreiseformular (Passenger Locator Form, SwissPLF) ausgefüllt werden.[3]

Vorerst bleiben die Tests bis am 10. Oktober 2021 kostenlos.[4]

Der September 2020 war weniger von strengen Corona-Maßnahmen betroffen als der selbige Monat in diesem Jahr. Ab dem 22. Juni 2020 wurden große Teile der Maßnahmen aufgehoben. Mit Einhalten der Maskenpflicht waren Veranstaltungen mit bis zu 1’000 Personen wieder möglich, die Sperrstunde um Mitternacht für Diskotheken und Nachtclubs sowie die Sitzpflicht in Restaurants wurde aufgehoben. Der Mindestabstand zwischen zwei Personen wurde von 2,0 auf 1,5 Meter reduziert.[5]

Prognolite betrachtet vor dem Hintergrund der Corona-Schutzmaßnahmen die Gastro-Umsätze im September 2020 und 2021.

Umsatzverlauf auf Tagesbasis für den September 2020 vs 2021

Die coronabedingten Unsicherheiten spiegeln sich in den Prognolite Restaurants kaum wider. Lediglich 3% weniger Umsatz verzeichnen diese im September 2021 gegenüber dem September 2021.
Der 18.09.2021 sticht dabei besonders heraus. Am gleichen Tag 2020 setzten die Prognolite Gastronomen 3‘151 CHF mehr um.
Ein Mehr-Umsatz von nur 5‘276 CHF wurde demnach im September 2020 bei den Schweizer Prognolite Gastronomiebetriebe verzeichnet.

Delivery & Takeaway auch in der Septemberbetrachtung gleichbleibend

Delivery und Take-away Umsätze haben sich zu den Sommermonaten im Vergleich zum September nicht verändert, sie machen fast ¼ der Gesamtumsätze aus. Im September 2021 sind diese im Vergleich zum Vorjahr rund 4% gestiegen und machen somit 25% des Umsatzes aus.

Zertifikatspflicht schreckt Restaurantgänger ab

Seit Mitte September die Zertifikatspflicht (3G) für Restaurants eingeführt wurde, die Nachweispflicht eines negativen Coronatests für Menschen, die weder eine Coronaerkrankungen überstanden hatten noch geimpft sind, sei in der gesamten Schweiz der Umsatz im Gastgewerbe bereits um 20 Prozent gesunken. Dies zeige laut Angaben eine Studie von Monitoring Consumption Switzerland der HSG zu Kreditkartentransaktionen in den Foodservice-Branchen.[6]

Dabei wäre ein starker Unterschied von Stadt zu Land erkennbar. In der ersten Woche mit 3G sanken die Gastro-Umsätze in den Städten um 12 Prozent – auf dem Land dagegen durchschnittlich um ganze 28 Prozent.

Ein Erklärungsansatz

Auch im September könnte die Impfquote die entscheidende Rolle spielen. Diese ist in den Städten höher als auf dem Land, was mehr Gäste den Gang in das Restaurant erleichtert. So müssen Abendessen nicht lange vorher geplant werden, man kann auch mal auf einen schnellen Kaffee ins Café gehen. Durch die weggefallenen Kapazitätsbeschränkungen gibt es zudem wieder mehr Plätze in den Lokalen.
Auf dem Land ist die Impfquote niedriger, ein Test ist öfter notwendig, um ins Restaurant zu gehen. Und das scheint den Leuten auf dem Land schwerer zu fallen als denen in der Stadt. Ein weiter Ansatzpunkt: Die Studie von Monitoring Consumption Switzerland der Hochschule St. Gallen betrachtet Karten- und Handy-Zahlungen, das Bezahl-Verhalten zwischen der Stadt und dem Land könnte sich aber maßgeblich unterscheiden. Gut möglich, dass auf dem Land mehr bar bezahlt wird als in der Stadt. Diese Ausgaben fließen somit nicht in die Studie ein.[7]

[1] Schutzkonzept Gastrogewerbe. Abgerufen 07.10.2021.

[2] Coronavirus: Bundesrat dehnt Zertifikatspflicht aus und startet Konsultation zu neuen Einreisebestimmungen. Abgerufen am 07.10.21.

[3] Coronavirus: Neue Regeln bei der Einreise in die Schweiz sowie für den Zugang zum Covid-Zertifikat für im Ausland geimpfte Personen. Abgerufen am 07.10.21.

[4] Coronavirus: Kostenloses Testen für Personen, die auf die zweite Impfdosis warten. Abgerufen am 07.10.21.

[5] Coronavirus: Weitgehende Normalisierung und vereinfachte Grundregeln zum Schutz der Bevölkerung.Abgerufen am 07.10.2021.

[6]Umsatz-Sinkflug durch Zertifikatsnachweise Abgerufen am 07.10.2021.

[7]Gastro-Umsätze auf dem Land sanken viel stärker als in Städten  Abgerufen am 11.10.2021.

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